Die Zeitumstellung hat uns im Vorfeld besondere Sorge bereitet: Theo schläft auch zu Hause schon schlecht. Wie wird er erst mit einem Zeitunterschied von 6 Stunden (Deutschland – Thailand) zurecht kommen?

Der Plan: den Übergang entschärfen. In der letzten Woche steht Florian jeden Tag eine halbe Stunde früher mit Theo auf, zuletzt am Abflugtag um 5:00 Uhr. Damit gehen wir in Bangkok (Ortszeit 11:00) immer noch als Langschläfer durch und können uns in weiteren kleinen Schritten zurück arbeiten.

Wie es in Wirklichkeit gelaufen ist, lest Ihr in Florians Jetlag-Protokoll.

Mittwoch

5:38 Na, war gar nicht so schwer, das mit dem Aufstehen. Theo ist noch sehr tapsig: zwei kleine Stürze in 5 Minuten. Trösten und fertig.

7:30 Um diese Uhrzeit ein Kleinkind bei Laune halten: Anstrengend! Wir verstoßen gegen alle Prinzipien und schauen 10 Minuten fern.

12.30 Theo ist planmäßig auf dem Weg zum Bahnhof eingeschlafen. Leider hat er anscheinend das Memo nicht gekriegt, dass er im Zug weiterschlafen soll. Der Mittagsschlaf fällt schon mal aus, die Stimmung ist um einige Nuancen gereizter.

13.05 Am Flughafen muss alles ziemlich schnell gehen. Theo ist noch fit und muss deswegen herum rennen, solange es noch geht.

14.50 gestartet. Merke: Starten mit Erkältung ist keine schöne Erfahrung. Fühle mich ziemlich gerädert. Und sonst, alles in Ordnung?
Theo: „NeinNeinNeinNEEEIIIINN.“
Ok. Ruhig bleiben. Beschäftigung anbieten.
Becher?
„NeinNeinnnn“.
Flasche?
„NeinNeinNeiiiinNeiiiiinn.“
Cracker?
„NeiiiiinnNEEIIINNEIIINNNN.“
Neues Auto-Bilderbuch?
Pause.
Neues Auto-Bilderbuch?
„Brrrrr brrrr br brr.“
Puh.

15.30 Theo ist totmüde. Wir auch. Sätze werden kürzer. zu-Bett-Ritual: Sandmännchen, in die Trage binden. Immer noch wach. Oh Mann. Mama muss eine ganze Stunde stillen (!!!)

16.40 nächste Runde in der Trage, jetzt bei Papa. Die Flugzeugmotoren rauschen beruhigend. Endlich fallen die Augen zu.

22.05 Augen wieder auf. Immerhin hatten wir über fünf Stunden Schlaf. Jetzt ist Theo wach und verdächtig gut drauf:
„da! Da! Da! Da!“
Na dann.

Donnerstag

0.20 MEZ / Ortszeit 6.20: Landung in Bangkok. Theo schläft immer noch nicht, womit mein ursprünglicher „5-Uhr-wird-zu-11-Uhr“ Plan erst mal in die Tonne kann.

8.00 Kurzes Nickerchen im Taxi. Im Hostel ist Theo dann ziemlich aufgekratzt. Wen wundert’s: Wir haben selber seit gestern noch kein Auge zugekriegt.

12.30 Widerstand ist zwecklos. Theo schläft nach dem Mittagessen in der Trage ein. Ich lege mich mit ihm für eine Weile auf die Polster in der Fernseh-Lounge. Wenn ich mich jetzt wach halte, bin ich noch kaputter als jetzt, sobald er aufwacht. Wozu also. Nachmittags schleichender Übergang ins gemeinsame Familienkoma.

17.00 Theo schlägt zu chilliger Spotify-Playlist die Augen auf und ist erst mal gut drauf. Wir spazieren draußen herum, essen eine Kleinigkeit – fühlt sich wie ein ziemlich normaler Abend an. Nur eben mit doppelt so fertigen Eltern. Der Abend fließt zäh dahin, unsere Gespräche sind zeitversetzt.

21.30 Theo schläft. Wow. Im besten Fall bis morgen früh, dann wäre die Zeitumstellung durchgestanden. Vielleicht wacht er auch fünf Mal auf, aber das wäre für seine Verhältnisse immer noch eine normale Nacht.

Freitag

Theo wacht um 8.30 auf, hält um 12.15 Mittagsschlaf und lässt sich gegen 21.00 nach einigem Kampf ins Bett bringen. Damit hat er zu seinem Tag-Nacht-Rhythmus zurück gefunden. Ich selber schlage mich noch mit den Nachwirkungen der Erkältung herum und liege in der Nacht von Freitag auf Samstag drei Stunden lang wach.

Fazit:

Die Zeitumstellung hat Theo besser bewältigt als ich. Ob das frühe Aufstehen zu Hause dabei geholfen hat, ist schwer zu sagen. Vielleicht ist damit die Gesamtmenge Schlaf an die Gesamtmenge Tag etwas besser angepasst. Andererseits kostet es natürlich bereits vor dem Abflug Kraft, während wir immer noch im Pack-Stress sind – Kraft, die mir dann beim Flug und beim Zurechtfinden in der neuen Umgebung fehlt.

Ich habe daraus gelernt, mir für die ersten Tage nach der Fernreise wenig bis gar nichts vorzunehmen. Die Zeitumstellung ist nur ein Faktor von mehreren: Im Grunde brauche ich erst mal Urlaub von der Anreise. Theo war da im wahrsten Sinn des Wortes das kleinste Problem in der Familie.

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