Ist mein Smartphone smarter als ich? Wer weiß. Auf Reisen sind die schlauen Geräte jedenfalls noch nützlicher als im Alltag. Im Folgenden stellen wir einige Apps vor, die auf unserer Familientour durch Südostasien schon nach kurzer Zeit unverzichtbar waren.

1. Finanzen

Wie viel habe ich eigentlich ausgegeben und lebe ich über meine Verhältnisse? Trail Wallet weiß Bescheid. Man legt zunächst pro Reise oder pro Tag ein Budget in der Heimatwährung fest und trägt dann in der Landeswährung alle Ausgaben nach Kategorien sortiert (Unterbringung, Transport, Essen usw.) ein. Trail Wallet gibt dann nicht nur darüber Auskunft, wie viel Budget für den Tag noch übrig ist, sondern errechnet auch den bisherigen Durchschnittsverbrauch oder erstellt ein Tortendiagramm darüber, für welche Kategorie man bisher wie viel ausgegeben hat. Sehr nützlich!

Trail Wallet holt sich die aktuellen Wechselkurse aus dem Internet. Ein genaueres Ergebnis erhält man jedoch, wenn man den Wechselkurs der eigenen Bank von Hand einstellt.

Für alle, die beim Reisen aufs Budget achten müssen, sind die 4.99 € bestens investiert. Die Benutzerführung ist leider nicht ganz intuitiv. Darum sollte man sich vor Gebrauch auf jeden Fall die Video-Anleitung genau ansehen. Spätestens nach ein paar Tagen hat man sich aber daran gewöhnt. Nachteil: derzeit nur fürs iPhone erhältlich.

Von allen Währungsumrechnern, die wir ausprobiert haben, empfehlen wir die App mit dem schmucklosen Namen Währungsumrechner+ (für Android unter dem Namen Valuta+ erhältlich). Sie ist durchweg benutzerfreundlich und rechnet in bis zu sieben Währungen gleichzeitig um (kostenlos).

2. Orientierung

Wo muss ich nochmal lang? Auch zu Hause wendet man sich vertrauensvoll an Google Maps, das nicht nur Straßennamen, sondern auch Sehenswürdigkeiten und Hotels namentlich kennt, sowie – und das ist auf Reisen ganz besonders nützlich – Abfahrtszeiten, -orte und Strecken des ÖPNV.

Der große Nachteil ist aber, dass Google Maps aufs Internet zugreifen muss. Wofür man im Ausland eine eigene SIM-Karte braucht, die dann noch Guthaben bzw. Datenvolumen aufweisen muss usw.

Hier kommt die offline-Variante ins Spiel: Maps.me ist eine Navigationshilfe, für die man pro Land eigene Karten herunterladen kann. Einmal geladen, werden diese Karten auf dem Handy gespeichert und benötigen keinen Zugriff mehr aufs Internet. Lediglich GPS ist nötig, un die Navigation auf den eigenen  Standort auszurichten.

Wir haben die App nicht nur als Fußgänger-Navi benutzt, sondern auch als Kontrolle für die Routen suspekter Taxifahrer und v.a. um herauszufinden, wo wir aus dem Bus aussteigen müssen (in dem nämlich weder Karte noch Fahrplan hängen).

Nachteil: Zumindest auf dem iPhone ist Maps.me bei uns ziemlich oft hängen geblieben.

Auch wenn es etwas aufwändig ist, lassen sich beide Apps sinnvoll kombinieren: Im Hotel-WLAN haben wir z. B. die Bus-Verbindung recherchiert, um die Einstiegs- und Ausstiegshaltestellen dann mit Maps.me zu finden.

Beide Apps leben in vielen Fällen auch Hotels, Sehenswürdigkeiten etc namentlich und sind kostenlos erhältlich.

3. Buchung

Für die Buchung der Unterkunft haben sich mehrere Anbieter etabliert. Booking.com und agoda gehören zu den bekanntesten. Beide ermöglichen eine vollständige Buchung, zeigen Erfahrungsberichte an (unbedingt lesen und sehr ernst nehmen!) und erlauben die Verwaltung der eigenen Buchungen. Da beide ihre Vor- und Nachteile haben, verwenden wir beide. Zugegebenermaßen dauern Auswahl und Buchung der nächsten Bleibe dadurch bei uns immer etwas länger.

Agoda ist einfacher zu bedienen und zumindest in Südostasien gebräuchlicher: Man findet meist etwas mehr Angebote. Leider gibt es nur wenige Möglichkeiten, die Ergebnis zu filtern. Außerdem werden die endgültigen Preise inklusive aller Steuern und Gebühren oft erst im letzten Schritt der Buchung angezeigt. Dadurch sind Preisvergleiche (insbesondere mit Booking.com Ergebnissen) oft schwierig, was den Auswahlprozess mitunter ziemlich mühsam macht. Zudem gibt es keine Möglichkeit, Buchungen zu stornieren.

Bei Booking.com kann man Ergebnisse nach praktisch allen denkbaren Kriterien filtern (Pool, Shuttle Service, …). Es wird immer der endgültige Preis angezeigt und Angebote mit kostenloser Stornierungsmöglichkeit werden extra ausgewiesen.

Fazit: Backpacker, die sowieso eher vor Ort buchen, können sich bei agoda schnell einen Überblick darüber verschaffen, was gerade verfügbar ist. Kleinkinder haben aber oft spezielle Bedürfnisse, an die man die Wahl der Herberge anpassen muss (z. B. haben wir für Theo gezielt nach einem Hotel mit Pool gesucht, um seinen ziemlich starken Hitzepickeln etwas entgegenzusetzen). Hier ist die Filterfunktion von Booking.com wirklich hilfreich.

Grundsätzlich machen wir außerdem gute Erfahrungen damit, nur zwei Nächte im Voraus zu buchen. Wenn das Hostel / Hotel uns gefällt, können wir meist verlängern. Und wenn nicht, haben wir einen ganzen Tag Zeit, um uns in Ruhe eine neue Unterkunft zu suchen.

4. Kinderprogramm

Nein, Kleinkinder brauchen kein Handy, keine blinkenden Bildchen und keine Reizūberflutung. Theo darf im Laufe seines Einschlafrituals auch maximal eine Folge Sandmännchen auf dem Tablet gucken. Da die offizielle Sandmännchen App ohnehin Zugriff aufs Internet benötigt, kann man sie auch durchs schnöde YouTube ersetzen. Durch die neue “Speichern” Funktion lassen sich nämlich inzwischen einzelne Videos auf das Gerät herunterladen, die dann auch offline verfügbar sind. (Nur in SOA verfügbar)

Gerade Reisetage zehren ganz enorm an den Nerven der Kinder – und damit auch der Eltern: Man darf sich im Bus, Auto oder Flugzeug nicht frei bewegen, alles ist langweilig, kein Ende in Sicht… Kinder lange zu beschäftigen ist eine Kunst für sich. Aus unserer Sicht spricht in diesen Fällen nichts dagegen, auch (natürlich nicht nur) ein altersangemessenes Spiel auf dem Smartphone bzw Tablet anzubieten – für Kleinkinder eignet sich z.B. die App für die Kleinsten.

Soviel zu unseren Empfehlungen. Hier nun die Frage an alle Reiseerfahrenen: Was fehlt in unserer Aufzählung? Mit welchen Apps habt Ihr unterwegs besonders gute Erfahrungen gemacht? Schreibt sie uns einfach in die Kommentare!

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