Nach etwa vier Wochen auf Bali zieht es uns nach Java und allmählich raus aus Indonesien. Zunächst wollen wir aber ein wenig Sonne tanken und schwimmen, daher unternehmen wir einen Abstecher auf die Gili Inseln zwischen Bali und Lombok, die unzählige Reiseführer und Blogs als paradiesisches Urlaubsziel anpreisen. Genauer gesagt geht es nach Gili Air, das besser ausgebaut ist als Gili Meno, aber noch nicht ganz so stark wie Gili Trawangan.

Lohnen sich die Gilis – vor allem mit Kleinkind? Nach fünf Tagen auf Gili Air ist unser Fazit ein ganz klares “Geht so”. Im Folgenden erklären wir, warum.

Das fanden wir auf Gili Air gut:

1. Gili ist motorfrei.

Auf Gili fährt kein Auto und kein Motorrad. Neben Fußgängern sind nur Fahrräder und Pferdekutschen unterwegs (gut, und einige wenige elektrisch betriebene Motorroller). Das sorgt nicht nur für mehr Ruhe, sondern ist auch weniger problematisch für frei herum rennende Kleinkinder.

Leider werden für die Pferdekutschen ziemliche Mondpreise verlangt. Aus der Inselrundfahrt (250.000 IDR) wurde darum bei uns lediglich ein halber Inselrundgang (0 IDR).

2. Die Indonesier sind hier entspannt.

Anders als auf Bali hatten wir auf Gili Air nie das Gefühl, dass uns jemand etwas andrehen will. Aus den üblichen Touri-Fragen (“where you from?”) wurden meistens echte, ganz gewöhnliche Gespräche. Eine wohltuende Abwechslung nach dem nervigen Geschacher in Ubud.

3. Coole Strandbars

Der Strand von Gili Air ist gesäumt von hübschen Strandbars und Restaurants, wo man bequem im Liegestuhl sitzen und aufs tūrkise Meer nach Lombok hinüber schauen kann. Die Preise sind wirklich moderat und Theo hat beim sehr kinderfreundlichen Personal mehr als einmal eine Extraportion Melone (“Nono!”) abgestaubt. Abends werden ab und an Filme gezeigt.

Das hat uns gestört:

1. Es gibt kaum Badestrand

Auf Gili Air kommt man überall zum Meer und hat auch eine fantastische Aussicht. Der klassische Sandstrand im Südosten ist jedoch eher schmal und kurz, besonders bei Flut. Außerdem ist die Strömung ziemlich stark. So richtig glücklich werden Kleinkinder hier nicht im Wasser. Allenfalls bei Ebbe bilden sich kleine Tümpel, in denen Theo dafür mit umso größerer Hingabe geplanscht hat.

2. Umweltzerstörung

Die Korallenriffe sind bereits zu einem großen Teil kaputt, sei es durch direkte menschliche Eingriffe (Sprengungen, um z. B. Fahrrinnen zu schaffen), sei es durch die Korallenbleiche. Ein großer Teil des Strandes ist übersät mit Korallensplittern, die zu spitz oder scharf sind, um Theo guten Gewissens ganz frei toben zu lassen.

Und auch wenn jeden Tag ein voller Müllfrachter nach Lombok ablegt, hat der allgegenwärtige Abfall und Bauschutt unser Urlaubsgefühl nicht gerade bereichert.

3. Standard der Unterbringung

An Spas und Bungalows der gehobenen Preisklasse herrscht auf Gili Air kein Mangel. Im Bereich der Budgetunterkünfte, in dem wir uns bewegen, fanden wir das Preis-Leistungsverhältnis aber nicht besonders überzeugend. Was ziemlich ins Gewicht fällt, da wir mit Kleinkind deutlich mehr Zeit in der Unterkunft verbringen, als wenn wir allein reisen.

Mit Stromausfällen, schwachem WLAN und Salzwasserduschen muss man auf kleinen Inseln halt leben, keine weiteren Einwände. Aber abgeranzte, löchrige Bettwäsche und Handtücher, die nicht gewechselt werden oder halb roher Pfannkuchenteig zum Frühstück dagegen müssen ab 350.000 IDR nicht unbedingt sein.

Das fanden wir trotzdem toll:

  • Yoga mit Meerblick im Mandalablue (Anne)
  • Zum Strand joggen, dort abwechselnd schwimmen und meditieren, zurück joggen (Florian)
  • Mit süßen kleinen Katzenbabys (“Maa!”) spielen (Theo)

Wer von Euch war schon auf den Gili Inseln und welche Erfahrungen habt Ihr dort gemacht? Schreibt sie uns einfach in die Kommentare!

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